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Grenzwertige psychische Störungen: Diagnostik und Therapie in Schwellenbereichen [Repost]

Posted By: ChrisRedfield
Grenzwertige psychische Störungen: Diagnostik und Therapie in Schwellenbereichen [Repost]

Wolfgang Vollmoeller - Grenzwertige psychische Störungen: Diagnostik und Therapie in Schwellenbereichen
Published: 2004 | ISBN: 3131367210 | PDF | 118 pages | 1.4 MB


Die modernen Klassifikationssysteme psychopathologischer Erscheinungen, wie die Internationale Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (ICD-10) oder das Diagnosemanual der amerikanischen psychiatrischen Gesellschaft (DSM-IV) vermeiden nicht ohne Grund die Begriffe „Krankheit“ oder „Erkrankung“. Deren medizinische Verwendung erscheint den Autoren in Anbetracht einer offenkundigen begrifflichen Unschärfe und Vieldeutigkeit viel zu problematisch. Die Weltgesundheitsorganisation benutzt im ICD-10 stattdessen für klinische Komplexe abnormer Befindlichkeit bzw. für entsprechend zu diagnostizierende Verhaltensauffälligkeiten den erheblich weniger belasteten, nunmehr weitgehend deskriptiv verstandenen Begriff der „Störung“. Er bezieht sich aber nur auf Erscheinungen, die auf der individuellen, ggf. zusätzlich auf der Gruppen- oder sozialen Ebene, mit Belastungen und/oder mit Beeinträchtigungen von Funktionen verbunden sind. Soziale Abweichungen oder zwischenmenschliche Konflikte alleine dürfen dagegen keine psychische Störung ausmachen. Solche prinzipiellen Festlegungen zu den Übergangsbereichen zwischen gesund und krank, ungestört und gestört oder normal und abnorm bezeichnet man als Eingangs- oder Schwellenkriterien. Analog gibt es im amerikanischen Diagnosemanual DSM-IV als Grenze zwischen den psychiatrischen Diagnosen und den entsprechend fehlenden „Nichtdiagnosen“ eine kriteriologische Barriere, die helfen soll, abnorme Zustände überhaupt als psychische Störungen zu verstehen, um sie dann als medizinische Diagnose klassifizieren zu können. Das dortige Eingangskriterium fordert wiederum, dass das Störungsbild in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen müsse. Damit werden psychosoziale Fakten im Kontext psychiatrischer Diagnostik mehr betont und stärker gewichtet als dies bei der Weltgesundheitsorganisation der Fall ist. Diese musste allerdings bei ihrem Schwellenkriterium sehr viel stärker Rücksicht nehmen auf weltweite sprachliche Probleme und inhaltliche Unterschiede, insbesondere auf die unterschiedlich „normal“ erscheinenden sozialen und kulturellen Gegebenheiten in den um den Globus verteilten WHO-Ländern.

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