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Firmenjäger: Wie Raider Unternehmen kaufen, zerschlagen, verschachern

Posted By: tot167
Firmenjäger: Wie Raider Unternehmen kaufen, zerschlagen, verschachern

Hans Sedlmaier, "Firmenjäger: Wie Raider Unternehmen kaufen, zerschlagen, verschachern"
C ampus V erlag | 2003 | ISBN: 3593371839 | 264 pages | PDF | 3,2 MB

In Deutschland waren Firmenjäger bis vor wenigen Jahren kaum bekannt. In den USA und England heißen sie Corporate Raider, Räuber ist die sinnvolle deutsche Übersetzung. Ihnen geht es um den möglichst schnellen Profit durch Beteiligung an oder Übernahmen von Unternehmen. Hans Sedlmaier beschreibt, wie dieses Geschäft in Deutschland funktioniert.

Es sind Finanzinvestoren, die bei unterbewerteten Firmen eine Mehrheitsübernahme und damit die völlige Kontrolle erreichen wollen. In der Regel werden daraus so genannte feindliche Übernahmen wie im Fall Vodafone-Mannesmann. Hier könnte es wegen der gigantischen Abfindungssummen, die der britische Mobilfunk-Anbieter gezahlt hatte, für einige Aufsichtsratsmitglieder von Mannesmann demnächst zu einer Anklage kommen. Als erster ausländischer Räuber auf dem deutschen Markt war der Amerikaner Guy Wyser-Pratte erfolgreich, der bei raffinierten Coups mit Aktien der Rheinmetall AG 15 Millionen Euro Gewinn machte. Es war der Aktiendeal des Jahres 2001. Reingefallen ist der Firmenjäger aus den USA dagegen beim Deal um Babcock Borsig. Der Mischkonzern aus Oberhausen musste 2002 im Ergebnis von schweren Managementfehlern Insolvenz anmelden.

Betriebswirtschaftlich kann die Räuberei durchaus sinnvoll sein. Prof. Jan Pieter Krahnen (Uni Frankfurt) weist darauf hin, dass Raider zu den Motoren des Wandels gehören, "indem sie aktive Unternehmenskontrolle bewirken". Als die Beteiligungsgesellschaft WCM ihre Hand nach den Duisburger Klöckner-Werken ausstreckte, wehrten sich die Führungskräfte gegen die feindliche Übernahme, die Belegschaftsseite hingegen stimmte zu, um die etwa 8.000 Arbeitsplätze zu retten. Und das ist nach dem Aufteilen des Mischkonzerns in Einzelgesellschaften auch im Wesentlichen gelungen – die Raider haben in diesem Fall Arbeitsplätze gesichert. – Mathias Voigt


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