Deutsche Panzerzüge im Zweiten Weltkrieg (Waffen-Arsenal Sonderheft) By Wolfgang Sawodny
Publisher: Podzun-Pallas-Verlag 1986 | 56 Pages | ISBN: 3790902934 | PDF | 82 MB
Publisher: Podzun-Pallas-Verlag 1986 | 56 Pages | ISBN: 3790902934 | PDF | 82 MB
Nachdem am 27. 9. 1825 der erste Eisenbahnzug von Stockton nach Darlington (England) gedampft war, war zwar eine militärische Bedeutung dieses neuen Verkehrsmittels abzusehen, eine Umsetzung in die Praxis war jedoch erst möglich, nachdem sich in mehreren Staaten ein einigermaßen zusammenhängendes Streckennetz entwickelt hatte. Dabei wurden die Vorteile, die es für Truppen- und Nachschubtransporte bot, schon recht frühzeitig erkannt. Die Möglichkeiten, Eisenbahnfahrzeuge direkt als Waffe im Gefecht einzusetzen, brauchten eine längere Reifezeit. Zwar versahen die Österreicher bereits in den Revolutionskriegen 1848/49 Flachwagen mit Seitenwänden aus übereinandergelegten Eisenbahnschienen, die den darauf befindlichen Schützen Panzerschutz gewährten, und setzten diese Wagen sowohl bei der Belagerung Wiens wie in Ungarn und Oberitalien ein, zwar setzten im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-65) Nord- wie Südstaaten Geschütze auf Eisenbahnwagen, zwar hatten die Franzosen Ende der Sechziger Jahre bereits gepanzerte Infanteriewagen konstruiert, die sogar schon mit Mitrailleusen (dem Vorläufer des Maschinengewehrs) bestückt waren, jedoch im deutschfranzösischen Kriege (1870/71) nicht eingesetzt wurden — wohl aber im belagerten Paris gebaute, gegenüber denen des amerikanischen Bürgerkriegs wesentlich verbesserte gepanzerte Eisenbahn-Batterien —, aber das Verdienst, den ersten, auch im heutigen Sinne richtiggehenden Panzerzug — der gekennzeichnet ist durch den Verbund von Infanterie und Artillerie — geschaffen zu haben, gebührt den Engländern.