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Die mit dem Führer tanzten - Wie Frauen Hitlers zur Macht verhalfen

Posted By: arundhati
Die mit dem Führer tanzten - Wie Frauen Hitlers zur Macht verhalfen

Erich Schaake, "Die mit dem Führer tanzten - Wie Frauen Hitlers zur Macht verhalfen"
2013 | German | ASIN: B00B78AG7G | 287 pages | EPUB | 0,5 MB

Einflussreiche Luxusfrauen der reaktionären High Society haben Hitlers Aufstieg zur Macht mit Geld, Protektion und PR-Kampagnen finanziert, gemanagt und den Führerkult angekurbelt. Die entscheidende Phase war 1919 in München. Die Millionärsgattinnen Bechstein, Bruckmann, von Dirksen, Wagner und & Co. sammelten Spenden und Sponsoren für den politischen Vagabunden. Sie überließen ihm ihre Juwelen und stellten ihm ihre exklusiven Salons als Forum für politische Talkshows zur Verfügung. Außerdem verpassten sie dem abgerissenen Nobody mit dem breitrandigen Gangsterhut ein neues Image und Outfit. Im Stil der Zeit stylten sie ihn für die besseren Kreise wie einen Staatsmann: Smoking, gestärkte Hemden, Lackstiefel, helle englische Trenchcoats, die legendäre Reitpeitsche und ein Luxus-Mercedes für 26 000 Mark waren Spenden seiner Managerinnen.

Sie haben den „kleinen, unbedeutender Mann, dessen Haltung einem Trommler gleicht, der zu hoch gestiegen ist“, wie die amerikanische Auslandskorrespondentin Dorothy Thomson den Hitler der Münchner Jahre nannte, aufgewertet und groß gemacht. Schon früh begannen sie einen skurrilen Personenkult um ihn zu betreiben. Nach dem missglückten Putsch an der Feldherrnhalle war das Netzwerk der Frauen-Connection besonders wichtig für ihn. Die „in Hitler verschossenen Weiber“ (Münchner Post) unterstützten ihn auch während der Haftzeit, schickten ihm Liebespäckchen und ebneten ihm als seine unermüdlichen Wahlkämpferinnen und Wählerinnen den Weg vom Infanterieregiment in die Berliner Reichskanzlei.

Der „Führer“ ein Produkt der geschickten PR-Arbeit vermögender Frauen?
„Diese Frauen waren die besten Propagandisten der Partei“, notierte später Hitlers Leibfotograf Heinrich Hoffmann. „Sie überredeten ihre Männer zum Anschluss an Hitler, opferten ihre freie Zeit ihrer politischen Begeisterung … weihten sich selbstlos der Sache der Parteiinteressen.“

„Dank der Erziehung, die seine hochgestellten Gönner ihm angedeihen ließen“, so eine Analyse des Historikers David Clay Large, „lernte Hitler sich in maßgeblichen Gesellschaftskreisen zwangloser zu bewegen. Diese Fähigkeit kam ihm auf unschätzbare Weise zustatten, als er sich anschickte, seinen Einfluss über seinen ursprünglichen Freundeskreis bayrischer Stammtischkumpane hinaus zu erweitern.“

Nach Auffassung des renommierten englische Historiker Ian Kershaw wäre Hitler „ohne die Patronage und Unterstützung einflussreicher Kreise in Bayern in der Bedeutungslosigkeit versunken“.