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Die Marine der Weimarer Republik (Marine-Arsenal Sonderheft Band 5) (Repost)

Posted By: Oleksandr74
Die Marine der Weimarer Republik (Marine-Arsenal Sonderheft Band 5) (Repost)

Siegfried Breyer - Die Marine der Weimarer Republik
Podzun-Pallas-Verlag | 1992 | ISBN: 3790904643 | German | 52 pages | PDF | 10.61 MB
Marine-Arsenal Sonderheft Band 5

Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Zusam­menbruch des Kaiserreiches kam das "Aus** für die nach Großbritannien bisher zweitstärkste Seemacht der Welt. Die Hochseeflotte mit 16 Großkampfschiffen, acht Kleinen Kreuzern und 50 Torpedobooten mußte in die Internierung überführt werden, jedoch nicht - wie man bis zuletzt auf deutscher Seite hoffte - in einen neutra­len Hafen, sondern nach Scapa Flow, dem nördlichsten Stützpunkt der Royal Navy. Um einer befürchteten In­besitznahme seiner Schiffe vorzubeugen, ließ der Füh­rer des Internierungsverbandcs, Konteradmiral von Reuter, ihre Selbstversenkung vorbereiten und am 21. Juni 1919 durchfuhren. Zu jener Maßnahme hatte er sich entschlossen, weil nach seinem Wissensstand an diesem Tag die Frist zur Unterzeichnung des Vcrsailler Diktatfriedens ablief und zu fürchten war, daß im Fall der Nichtuntcrzcichnung völkerrechtlich der Kriegszu­stand wieder hergestellt würde. Daß diese Frist um zwei läge verlängert worden war, hatte man ihm nicht über­mittelt. Eine andere Möglichkeit - etwa kämpfend aus der Internierung auszubrechen hatte er nicht, weil sich auf allen Einheiten nur noch stark zusammenge-schrumpfte Besatzungen befanden und alle Munition und fast der gesamte Brennstoff von Bord gegeben worden war, so wie es die Sieger verlangt hatten. Das bedeutete das Ende einer Flotte, die zwar ungeschlagen war aber trotz ihrer enormen Stärke gar nichts Ent­scheidendes am Ausgang des Krieges hatte beitragen können. Die strategische Gesamtkonzeption, unter der sie aufgebaut worden war. hatte im Kriege nie zum Tragen kommen können. Neben der Vernichtung ihrer materiellen Substanz war bedingt durch die Novem­berrevolution auch der innere Zusammenhalt der Marine weitgehend verloren gegangen. Der Komman­do- und Verwaltungsapparat funktionierte nur noch schwerlich, den bisherigen Kommandoinhabern hatten die Soldatenräte die Bctehlsgewalt genommen oder sie waren überhaupt abgesetzt worden, und unter den Soldatenräten selbst herrschten wirre, manchmal schon chaotische Verhältnisse. Ein Großteil der Soldatenräte erfüllte nicht die von ihnen beanspruchten Kontrollbe­fugnisse, sondern sahen ihre Aufgaben hauptsächlich in der politischen Agitation gegen die Regierung der nunmehrigen Republik.