epd Film - Juni 2016
German | 80 pages | True PDF | 24.9 MB
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Liebe Leserin, lieber Leser,
1987 präsentierte die Ausstellung »Cités-Cinés« in der Grande Halle de La Villette in Paris eine spektakuläre Auseinandersetzung mit dem Thema »Die Stadt und das Kino«. Man lief durch aufwendig nachempfundene Filmsets, spazierte über die Dächer von Paris, konnte sich an die Theke eines New Yorker Diners setzen – und dabei Filmausschnitte betrachten, deren Ton über einen Infrarotkopfhörer eingespielt wurde. Eine gigantische Show, nicht unumstritten, weil sie auf Überwältigung setzte. Aber eine magische Hommage an das Kino.
Die Zeit der Inszenierungen in filmbezogenen Ausstellungen scheint heute vorbei. Was vielleicht an den geschmolzenen Mitteln liegt (vier Millionen Euro hat »Cités-Cinés« gekostet). Oder daran, dass ja die Filme selbst das Kunstwerk sind, dessen Bedeutung durch Begleitmaterialien transparent werden soll. Am schönsten aber ist es, wenn die Ausstellungsobjekte selbst den Charakter von Kunstwerken haben. Der Regisseur Gus Van Sant hat seine Karriere als Maler und Fotograf begonnen. Diese Werke zeigt die Pariser Cinémathèque in ihrer großen Frühjahrsausstellung. Unser Autor Gerhard Midding stellt sie Ihnen vor.
Viel Vergnügen mit diesem Heft wünscht
Rudolf Worschech