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Was ist Theosophie?

Posted By: ChrisRedfield
Was ist Theosophie?

Charles J. Ryan - Was ist Theosophie?
Published: 1998-06-01 | ISBN: 3930623803 | PDF | 102 pages | 3 MB


Was ist Theosophie? Wie können Karma und Reinkarnation erklärt werden? Was ist Yoga, wie ist der Mensch aufgebaut? Gibt es die Mysterienschulen noch, von denen immer wieder die Rede ist? Was bedeutet eigentlich Evolution? Was sind die Zyklen? Runden und Rassen was ist ihre wirkliche Bedeutung? Jedes einzelne Buch der neuen Reihe Theosophische Perspektiven beschäftigt sich mit einer der grundlegenden Lebensfragen und erörtert sie ausführlich aus theosophischer Sicht ideal zur Anregung und zur Vertiefung in ein Thema. Von den Lesern wird besonders das handliche Format als sehr ansprechend empfunden. Die Autoren waren Mitarbeiter der Hauptstelle der Theosophischen Gesellschaft in Kalifornien.
Die Frage, was Theosophie ist, kann auf verschiedene Weise beantwortet werden. Allgemein gesprochen kann man sagen, daß sie die Kenntnis des Wissens darstellt, das die Evolution der gesamten Natur umfaßt, und daß sie in ferner Vergangenheit durch große Denker, Philosophen, Menschheitslehrer oder Religionsgründer verbreitet wurde, die sie auf systematische Weise formulierten. Sie wurde auch die alte WeisheitsReligion genannt, welche einst in jedem Land des Altertums bekannt war und die das geistige Erbe der Menschheit ist. H.P.Blavatsky, die Gründerin der Theosophischen Gesellschaft, wählte im Jahr 1875 das Wort Theosophie für die moderne Wiedergabe der alten Weisheit. Dieses Wort ist griechischen Ursprungs und bedeutet 'GottesWeisheit' oder Weisheit hinsichtlich göttlicher Dinge. Es steht in Verbindung mit philosophischen Schulen wie jenen der Kabbalisten, der Gnostiker und der Neoplatoniker, welche die Gottheit als das Eine Leben ansehen, aus dem sich alles offenbart und womit sich schließlich alles wieder vereinigen soll. Im Alexandrien des dritten Jahrhunderts gründete der Inspirator des Neoplatonismus, Ammonius Saccas, eine eklektische theosophische Schule, welche die vielen Formen religiöser und philosophischer Wahrheiten des Westens und des Ostens in einem System zusammenbringen sollte. In der gleichen Tradition strebte H.P.Blavatsky danach, 'alle Religionen, Sekten und Völker in einem gemeinschaftlichen, auf den ewigen Wahrheiten basierenden ethischen System miteinander zu versöhnen'. In ihrem bedeutendsten Werk, Die Geheimlehre, beschreibt sie das Weltall als einen lebenden Organismus, der aus Bewußtsein auf vielen Ebenen besteht, die alle miteinander verbunden und voneinander abhängig sind, wobei jeder Lebensfunke seine göttlichen Möglichkeiten in aufeinanderfolgenden Leben zur Entfaltung bringt. Auf dieser gegenseitigen Verbundenheit von Mensch und Kosmos gründet sich der Begriff der Universalen Bruderschaft, welche den Menschen dazu anregt, mehr von sich für das Wohl aller zu geben. Weiter erklärt sie, 'daß die [in ihrem Werk] erwähnten Lehren … weder ausschließlich zu der hinduistischen, der zoroastrischen, der caldäischen oder der ägyptischen Religion gehören, noch zum Buddhismus, dem Islam oder der jüdischen Lehre des Christentums. Die Geheimlehre ist die Essenz von allen.' Um zu begreifen, was die Herkunft dieser alten Weisheit ist, müssen wir uns ein umfassenderes Bild des Menschen und seines Platzes in der Natur formen. Eine der bedeutendsten Ideen der alten Weisheit ist der Gedanke der Evolution, einem auch in unserer Zeit vertrauten Begriff. Sie muß tatsächlich in einem umfassenderen Rahmen betrachtet werden, als bisher geschehen. In Kapitel VII wird dieses Thema behandelt. Wir wollen uns im Moment mit der Feststellung begnügen, daß der Kosmos mehr Leben und mehr lebende Wesen umfaßt, als unsere stofflichen Sinne wahrnehmen können. Die Kette der Wesenheiten von den Mineralien, Pflanzen, Tieren und Menschen muß sowohl nach unten, als auch nach oben erweitert werden, was bedeutet, daß die Menschheit nicht die Spitze der Evolution darstellt, sondern daß über ihr Reiche von Wesen in höheren Evolutionsstufen existieren, und daß sich unterhalb von ihr Reiche von Wesen befinden, die in ihrer Evolution unter den Mineralien stehen. Ob sie sichtbar oder unsichtbar sind, ist dabei ohne Belang. Es ist bekannt, daß unsere Sinne in ihrem Wahrnehmungsvermögen sehr begrenzt sind. Das Wissen, welches die Menschheit besitzt, hat sie durch Erfahrung erworben. Im Vergleich mit uns, haben die Wesenheiten, welche auf einer geistigen Stufe über den Menschen stehen, eine viel tiefergehendere Weisheit erworben und verfügen über umfassendere Kenntnisse der Natur und des Menschen als wir. Sie sind die Bewahrer der Alten Weisheit, von der sie der Menschheit durch ihre uns unter verschiedenen Namen bekannten Vertreter oder Botschafter einen Teil bekannt machen, wenn die Zeit dafür reif ist. Erscheinungen wie Jesus, Buddha, Krishna, §ankarach3/4ry3/4 und viele andere gehören zu der Bruderschaft der Weisen, die sich für die Menschheit verantwortlich fühlt und sie unterstützt, wo immer dies möglich ist. Madame Blavatsky war die Botschafterin für unsere Zeit, die im Auftrag ihrer Lehrer, geleitet von dieser eben erwähnten Bruderschaft, einen Teil der Alten Weisheit in ihren Büchern zusammentrug. Sie nennt in ihrer Geheimlehre drei fundamentale Grundsätze, welche die Grundlage der Alten Weisheit darstellen. Der erste ist das Bestehen eines überall anwesenden, ewigen, grenzenlosen und unveränderlichen Prinzips, welches die unerkennbare Ursache von allem ist und dem kein anderer Name gegeben werden kann als TAT. Der zweite Grundsatz beinhaltet, daß das Weltall der Bereich ewiger, niemals endender zyklischer Bewegung ist, voller Offenbarungen des zyklischen Lebens, wodurch Sterne, Planeten und andere Himmelskörper erscheinen und wieder als 'Funken der Ewigkeit' verschwinden. Das heißt, daß Milchstraßensysteme, Sonnen, Planeten, Menschen, Tiere und Pflanzen fortwährend im Streben nach Vervollkommnung geboren werden und sterben. Der dritte Grundsatz handelt von der fundamentalen Gleichheit aller Wesen und der notwendigen Pilgerschaft eines jeden Wesens durch den Zyklus der Wiedergeburten. Das gibt allen die Gelegenheit, durch einen langen Zyklus von Erfahrungen auf sämtlichen Ebenen Kenntnisse aus erster Hand zu erwerben, von den geistigsten bis hinunter zu den materiellsten.